UN-Abkommen: Schwarz-Gelb blockiert Regeln gegen Bestechung – zusammen mit Nordkorea und Syrien – Die Bundesrepublik wurde wegen ihrer zögerlichen Haltung wiederholt kritisiert. Rund 165 Staaten haben das Abkommen bereits ratifiziert!

UN-Abkommen: Schwarz-Gelb blockiert Regeln gegen Bestechung

27.06.2013, 20:16 Uhr

165 Staaten haben bereits ein UN-Abkommen für strengere Regeln gegen Korruption in der Politik gebilligt. Deutschland noch nicht. Damit steht die Bundesrepublik momentan auf einer Stufe mit Syrien oder Nordkorea.

Bislang hat Deutschland das UN-Anti-Korruptionsabkommen noch nicht ratifiziert. Quelle: dpa
Bislang hat Deutschland das UN-Anti-Korruptionsabkommen noch nicht ratifiziert. Quelle: dpa

Berlin. Union und FDP haben mit ihrer Mehrheit im Bundestag schärfere Regeln gegen die Bestechung von Abgeordneten abgelehnt. SPD und Grüne hatten eine namentliche Abstimmung erzwungen, damit die Koalition für oder gegen schärfere Korruptionsregeln Farbe bekennt. Rot-Grün wollte eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, wenn sich Abgeordnete für eine Gegenleistung in bestimmter Weise verhalten.

„Wir geben Ihnen heute Gelegenheit, sich öffentlich zu schämen“, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann mit Blick auf die namentliche Abstimmung „Das freie Mandat darf kein Freibrief für Korruption sein.“ Union und FDP würden die parlamentarische Demokratie mit ihrer Blockade „bis auf die Knochen“ blamieren. Die Koalition argumentierte, es gebe schon bestimmte Regeln.

Eine Verschärfung ist aber auch notwendig, damit Deutschland nach langem Gezerre das UN-Abkommen gegen Korruption ratifizieren kann. Die Bundesrepublik wurde wegen ihrer zögerlichen Haltung wiederholt kritisiert. Rund 165 Staaten haben das Abkommen bereits ratifiziert – neben Deutschland gehören zu den Ländern, die das Abkommen noch nicht ratifiziert haben, unter anderem Syrien und Nordkorea

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